Am vergangenen Samstag wurde die bundesweite "Woche für das Leben" der beiden großen Kirchen in Deutschland mit einem zentralen Gottesdienst im Osnabrücker Dom eröffnet. Die Aktionswoche steht unter dem Motto "Generation Z(ukunft). Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive". Seit 1994 wird die Woche für das Leben gemeinsam mit dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland durchgeführt. Mit dieser gemeinsam getragenen, in Westeuropa einzigartigen Aktion leisten die Kirchen seit mehr als 28 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens.
Was bewegt junge Menschen, welche Sorgen, welche Zukunftsängste, aber auch welche Visionen und Hoffnungen sie haben? Gerade in der Zeit von Corona viele junge Menschen Sorgen und Ängste entwickelt haben. Gleiches gilt gerade auch durch den Krieg in der Ukraine. Wie geht das eigentlich weiter? Habe ich eine friedvolle Zukunft? Wie geht es mit unserer Erde weiter?
„Wir müssen die Sorgen der jungen Menschen in Gesellschaft und Kirche ernst nehmen!“, so der Vorstand des Diözesankomitees. „Die Woche für das Leben soll Bewusstsein dafür schaffen, dass die Sorgen und Ängste ihren Platz haben. In den Jugendverbänden setzen wir uns für ihre Mitbestimmung und Beteiligung in gesellschaftlichen und politischen Prozessen ein. Ihre Perspektiven und Zukunftsvisionen müssen für politische wie kirchliche Entscheidungen maßgeblich werden“ so Katharina Fröhle, Vorstandsmitglied und Geistliche Leiterin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Münster (BDKJ).
Für viele junge Menschen spielen die Kirchen eine immer weniger wichtige Rolle. Dennoch braucht es Orte, wo junge Menschen das aussprechen können, was sie bewegt. Neben den katholischen und evangelischen Jugendverbänden verfügen die Kirchen über entsprechende Orte und Netzwerke, wie die katholischen und evangelische Jugendsozialarbeit, die Angebote der offen Jugendtreffs oder die kirchlichen Schulen. Dort gibt es Menschen – Ehrenamtliche als auch Hauptamtliche - die für sie Zeit haben, ihnen zuhören und ernst nehmen und nach Möglichkeiten schauen, was ihnen helfen kann.
Ein Thema, bei dem junge Menschen oft nicht mitgehen, wenn es um die Kirche geht, ist die Sexualmoral der katholischen Kirche. Leider scheiterte der „GRUNDTEXT – Leben in gelingenden Beziehungen – Grundlinien einer erneuerten Sexualethik“, in der vierten Synodalversammlung des Synodalen Weges an der Sperrminorität der Bischöfe. Erfreulich ist – so der Vorstand des Diözesankomitees, dass der Diözesanrat im Bistum Münster im November 2022 entschieden hat, dass der Text als Orientierung für die Pastoral in unserem Bistum dienen soll.