Staat muss bei Aufklärung von kirchlichem Missbrauch helfen - Staat darf sich nicht der Verantwortung entziehen!

Bistum Münster. Die Kirche schafft es nicht, die in den eigenen Reihen verübten Taten sexualisierter Gewalt angemessen, konsequent und zügig aufzuklären. Deswegen darf ihr nicht allein die Aufarbeitung der Verbrechen überlassen werden. Der Staat muss entschlossen an der Aufdeckung und Strafverfolgung mitarbeiten auch wenn das Thema für viele Politiker*innen nicht angenehm ist. Das fordern die Delegierten des Diözesankomitees im Bistum Münster am vergangenen Wochenende (4. November).

Die Vertreter*innen der Laienorganisation folgten damit einstimmig einem Antrag des Diözesanverbands der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). „Wir wollen den Druck auf die Politiker*innen aller Ebenen erhöhen“, sagt Brigitte Lehmann, Vorsitzende des Diözesankomitees.  Der Staat dürfe sich nicht der Verantwortung entziehen. „Zumal die innerkirchliche Aufarbeitung für die Verantwortlichen und Vertuscher*innen der Gewalttaten bisher viel zu oft ohne Folgen geblieben sind“, erklärt Lehmann. Das habe bei den Betroffenen sexualisierter Gewalt zu neuen Verletzungen und Traumatisierungen geführt. „Jetzt muss es darum gehen, durch politische und staatliche Unterstützung die Ermittlungsarbeit breit und effektiv aufzustellen.“

 

Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben