Diözesankomitee zu Verbot der Segnung von homosexuellen Paaren

Diözesankomitee zu Verbot der Segnung von homosexuellen Paaren: „Gott liebt und segnet alle Menschen“

Bistum Münster. Das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster hat das vatikanische „Nein“ zur Segnung homosexueller Paare scharf kritisiert und zugleich zu „pastoralem Ungehorsam“ aufgerufen. Die Ablehnung von Segensfeier für gleichgeschlechtlich Liebende ist nach den Worten der Vorsitzenden der Laienvertretung, Kerstin Stegemann, ein fundamentaler Widerspruch zur Botschaft Jesu. „Eine Partnerschaft, die von Liebe und Verantwortung getragen ist, steht unter dem Segen Gottes“, so die Vorsitzende. Daher könne die Kirche Menschen, die den Segen Gottes wünschten, diesen nicht verweigern.

„Mit Unverständnis reagieren sehr viele Gläubige auf das jüngst ausgesprochene Verbot der römischen Glaubenskongregation“, erläuterte Stegemann. „Als Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster wenden wir uns entschieden gegen das Verbot aus Rom.“

Die Laienvertretung unterstütze alle Seelsorger*innen, die öffentlich zu ihrer Segnungspraxis stünden: „Sie handeln damit nicht nur im Einklang mit ihrem Gewissen, sondern haben die volle Rückendeckung von einer großen Mehrheit der Katholik*innen.“ Sie trügen dazu bei, die weiterhin vorhandene Diskriminierung von „LGBTQIA+“ im Raum und im Namen der Kirche zu überwinden (die Abkürzung „LGBTQIA+“ steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersexuelle, Asexuell und andere, sich selbst der queeren Community zugehörig fühlenden Menschen).

Bischöfe sollen Widerspruch einlegen

Von den kirchlichen Autoritäten erwartet die Laienvertretung eine vorbehaltlose Unterstützung ihrer Mitarbeiter*innen. „Disziplinarische Schritte gegen Mitarbeiter*innen einzuleiten wäre für viele Gläubige ein weiterer Beleg dafür, wie sehr die Kirche gegen ihren eigenen Auftrag handelt“, erklärt Stegemann. Die Bischöfe fordert das Diözesankomitee auf, in Rom Widerspruch gegen das Verbot einzulegen. Die von der Glaubenskongregation vertretene Lehre sei hochgradig defizitär.

„Wir halten es für eine unabdingbare Pflicht jedes verantwortungsbewussten Amtsträgers, Schaden von den Menschen abzuwenden und die vatikanischen Behörden auf die Selbstbeschädigung des kirchlichen Lehramtes durch eine offizielle Zurückweisung der lehramtlichen Note hinzuweisen“, betont die Vorsitzende des Diözesankomitees.

 

Foto: Pixabay gagnonm1993