Diözesankomitee der Katholiken in Münster unterstützt „Maria 2.0“

Bistum Münster. Der Vorstand des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster unterstützt die Forderungen der Bewegung „Maria 2.0“. „Die Zeit zum Handeln ist reif“, betont die Vorsitzende des Komitees, Kerstin Stegemann, mit Blick auf die von der kfd organisierte „Viva Maria“-Demonstration in Münster am vergangenen Samstag (06.07.2019) mit mehr als 1000 Teilnehmer*innen.

Viele Menschen fühlten sich von der Kirche enttäuscht und vermissten wirklich sichtbare Änderungen. Zahlreiche Fälle sexualisierter Gewalt und das Ausnutzen von Amt und Macht hätten unter anderem dazu geführt, so Stegemann. „Um zu zeigen, dass es der Kirche vorrangig um das Wohl der Menschen geht, braucht es tiefgreifende Veränderungen.“ Der Verweis auf ein abgestimmtes Handeln mit der Weltkirche treffe nicht die heutigen Bedürfnisse der engagierten Christ*innen. Gleichwohl dürfe der Prozess nicht losgelöst davon betrachtet werden.

Vertrauen der Menschen zurückgewinnen

Zu lange hätten sich Menschen enttäuscht gefühlt, als dass bloße Versprechen noch ausreichend seien. „Nur, wenn es eine ehrliche Reformbereitschaft gibt, in der Kirche sich öffnet und bereit ist, Macht abzugeben sowie alle Geschlechter gleichberechtigt an der Gestaltung teilhaben lässt, kann sie das Vertrauen der Menschen zurück gewinnen“, sagt Stegemann. Zu viele hätten ihr bereits den Rücken gekehrt. Umso mehr müsse auf die Forderungen derer eingegangen werden, die bereit seien, die Zukunft der Kirche zu gestalten, damit auch künftig noch viele Menschen hier geistige Heimat finden könnten. „Diese Anliegen jetzt zurückzuweisen, wäre ein massiver Fehler.“

Das Diözesankomitee begrüßt daher die Gesprächsbereitschaft der Bistumsleitung sowie den gemeinsamen Prozess von Deutscher Bischofskonferenz (DBK) und Zentralkomitee der Katholiken (ZdK). In zahlreichen Verbänden und Gemeinden gibt es heute bereits gute Ansatzpunkte, wo Laien und Priester gemeinsam Verantwortung wahrnehmen und Kirche vor Ort mit gestalten. Hiervon gilt es zu lernen und tragfähige Konzepte weiterzuentwickeln, betont das Diözesankomitee: „Für eine Kirche, in der alle Menschen ihre je eigenen Charismen und Begabungen einbringen können und sich gewollt fühlen.“
 

Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben