Kolpingwerk im Bistum Münster stellt Gebets-Initiative zur Fürbitte um Erneuerung der Kirche vor

Kirche als Baustelle - Vorstellung der Gebetsinitiative vor dem eingerüsteten Portal des St.-Paulus-Doms in Münster (v.l.): der Geschäftsführer des Kolping-Diözesanverbands, Uwe Slüter, Kolping-Diözesanseelsorgerin Alexandra Damhus, die stellvertretende Kolping-Diözesanvorsitzende Anne Rater, Weihbischof Stefan Zekorn und Kerstin Stegemann, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster.

In jetziger Zeit treibt die Sorge um die Kirche viele Katholiken und auch Kolpingmitglieder um. Vertrauen ist erschüttert und es müssen Wege gefunden werden für einen Neubeginn. Notwendige und vielfältige Veränderungen in der Struktur unserer Kirche sind darum unabdingbar. Das kann gelingen, wenn viele positive Kräfte in unterschiedlichster Weise zusammenwirken. Jedoch mag sich manch einer fragen: „Was kann ich denn schon tun?“ Eine Möglichkeit ist die Kraft des Gebetes. Gemeinsam beten weckt Aufmerksamkeit, setzt Zeichen, gibt Kraft und multipliziert das Bewusstsein für die Thematik. 

Das Kolpingwerk Diözesanverband (DV) Münster hat unter Federführung von Diözesanseelsorgerin Alexandra Damhus eine 60-seitige Broschüre herausgegeben. Diese liturgische Lese- und Arbeitshilfe im Baukastensystem greift, in seinem Kerninhalt mit dem Fürbittengebet „Schritt für Schritt – Gebet am Donnerstag“, das Gebet für die Erneuerung der Kirche auf. Das Heft bietet viele Textbeiträge, die die Autorinnen und Autoren honorarfrei beigesteuert haben. Praktische Vorschläge zur Gestaltung der Gottesdienste runden diese Arbeitshilfe ab. Sie wurde allen 250 Kolpingsfamilien im Bistum Münster zugeschickt und ersetzt den bisherigen Vorschlag für den Gebetsruf und das Friedensgebet. Damit erhält der traditionelle Gebetsruf mit dem Gebet um die Erneuerung der Kirche eine ergänzende inhaltliche Intention.
Am Mittwoch (28.8) übergaben Vertreter des Kolpingwerkes diese auch für Gemeinden und Institutionen vielfältig einsetzbare Broschüre an Weihbischof Dr. Stefan Zekorn als Vertreter des Bistums Münster und an Kerstin Stegemann als Vorsitzende des Diözesankomitees, der Laienvertretung im Bistum Münster. 

Weihbischof Dr. Zekorn äußerte sich hierzu im Rahmen des Pressegespräches: 

„Der ‚Kolping-Gebetsruf‘ hat eine große Tradition. Deshalb freue ich mich, dass in den Gebetsstunden der kommenden Monate für die Erneuerung der Kirche gebetet wird. Wie Papst Franziskus uns gerade in seinem Brief geschrieben hat, beginnt die Erneuerung der Kirche eben damit, dass wir den Weg, den Gott uns in der Hl. Schrift zeigt, tiefer zu verstehen und zu leben versuchen. Im Hören auf das Wort Gottes und im Gebet entsteht die spirituelle Dynamik der Erneuerung. Papst Franziskus beschreibt sie prägnant mit den Worten: ‚Gemeinsam mit der ganzen Kirche auf dem Weg unter dem Licht des Heiligen Geistes!‘ Dazu kann der ‚Kolping-Gebetsruf‘ der kommenden Monate beitragen!“

Kerstin Stegemann, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster und Mitglied im Kolping-Diözesanvorstand, nahm ebenfalls am Pressegespräch teil. Als Zusammenschluss der organisierten Laienvertretung auf Bistumsebene befasst sich das Diözesankomitee auch mit den Veränderungsprozessen in der Kirche. Dazu Kerstin Stegemann: „Auf vielfältige Weise bringen sich Christ_innen ein, um die Zukunft unserer Kirche zu gestalten. Ich freue mich sehr über die Initiative des Kolpingwerks, denn der Gebetsaufruf bietet auf eine besondere Art auch jenen die Möglichkeit an der Erneuerung der Kirche mitzuwirken, die dies auf eine eher leise Weise tun wollen.“ In dem Prozess sei es wichtig, keine Gräben zu erzeugen, sondern Verständnis füreinander zu schaffen und auf die jeweiligen Positionen einzugehen“, so Stegemann. „Dazu leistet diese Arbeitshilfe einen wertvollen Beitrag."

Diözesanpräses Franz Westerkamp und Diözesanseelsorgerin Alexandra Damhus unterstützen mit hoher Motivation die Anliegen des „Gebet am Donnerstag“. Bei Veranstaltungen oder überall unterwegs in den Kolpingsfamilien würden sie für die veränderte Thematik des üblichen Kolping-Gebetsrufes werben, berichtete Damhus. Bereits jetzt gebe es viele Beispiele der praktischen Umsetzung, auch über das Kolpingwerk hinaus. In seiner Einsatzgemeinde in St. Lamberti Coesfeld habe Präses Westerkamp das Gebet im Einvernehmen mit dem Seelsorgeteam zum Abschluss der wöchentlichen Anbetung eingeführt.

„Glaube und Beten können die Welt verändern, auch die kirchliche“, davon zeigte sich Alexandra Damhus überzeugt. Die Geschichte gebe hierfür Beispiele und auch der selige Adolph Kolping habe auf die Kraft des Gebetes vertraut. 
Erneuerung gehe nur im Miteinander, im Handeln aber auch im Wissen, dass Beten verändert, so Kolping-Geschäftsführer Uwe Slüter. „Die Kirche ist eine ständige Baustelle und mit der Kraft unseres Gebetes kann jeder zu den notwendigen Veränderungen beitragen.“ Hierbei könne das Kolpingwerk DV Münster auf eine lange Gebetstradition zurückblicken, erläutert Uwe Slüter: Seit Mitte der 1950-iger Jahre gibt es den Gebetsruf. Werktäglich gestaltet eine Kolpingsfamilie eine Gebetszeit. Diese endlose Gebetskette wird seit fast 70 Jahren quer durch das Bistum Münster täglich von einer Kolpingsfamilie weitergeführt. Der Diözesanverband ruft alle Kolping-Mitglieder auf, den traditionellen Kolping-Gebetsruf nun mit diesem Anliegen zu ergänzen und den Wandel in der Kirche durch Gebete zu unterstützen. 
Alexandra Damhus: „Mein Wunsch ist es, dass sich möglichst viele Menschen, Pfarreien, Verbände und Einrichtungen mit dem Gebet „Schritt für Schritt – Gebet am Donnerstag“ auseinandersetzen und dann hoffentlich anschließen. Sehr gern auch mit einer Veröffentlichung auf der Homepage www.gebet-am-donnerstag.ch

  • ·          Die Arbeitshilfe kann unter Kurzlink http://ourl.de/e8f98 heruntergeladen werden.


Text: Rita Kleinschneider, Kolpingwerk Münster
Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben