Diözesankomitee verabschiedet Ise Kamp und Heidi Kröger

Ise Kamp und Heidi Kröger.

Bistum Münster. Die Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, Notburga Heveling, hat bei der Herbstvollversammlung am Samstag (10.11.2018) zwei Persönlichkeiten verabschiedet, die seit vielen Jahren quasi personifiziert für das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster stehen: Heidi Kröger und Ise Kamp. Wir dokumentieren die Ansprache von Notburga Heveling:

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

„Wo ein Anfang ist, muss auch ein Ende sein.“ – An dieser Stelle beginne ich meine Rede wie bereits heute Morgen den Rechenschaftsbericht mit dem gleichen Zitat. An dieser Stelle aber geht es nicht um den Vorstand oder ein Gremium – sondern es heißt Abschied nehmen und zwei ganz besondere Frauen zu würdigen. 

In diesem Kreis (der Vollversammlung) verabschieden wir heute zwei Persönlichkeiten, die seit vielen Jahren quasi personifiziert für das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster stehen: Heidi Kröger und Ise Kamp.

Heidi Kröger

Lassen Sie mich zunächst mit Heidi Kröger beginnen – sie ist schließlich die „Dienstältere“ der beiden und in einer Behörde ist auch das Dienstalter ein wichtiger Faktor … 

Heidi Kröger, die Anfang des kommenden Jahres in den wohlverdienten Ruhestand geht, ist seit mehr als 45 Jahren im Dienst des Bistums Münster tätig. Zu Beginn ihrer Beschäftigung war sie zunächst kurz in der Kanzlei des Generalvikars und hat danach mehr als zwölf Jahre im Frauenreferat gearbeitet. Die längste Zeit – nämlich 32 Jahre – war sie in der Geschäftsstelle von Diözesanrat und Diözesankomitee tätig. 

Ihre enorme Flexibilität zeigt sich allein darin, dass sie geübt war (oder auch geübt wurde) in Umzügen, denn in diesen drei Jahrzehnten war sie zunächst in der Rosenstraße 16, dann am Breul, dann wieder in der Rosenstraße 16, um anschließend zum Spiegelturm zu ziehen und jetzt wieder in der Rosenstraße 17 ihren Arbeitsplatz zu haben. (Daran lässt sich auch wohl das planvolle Agieren einer Behörde ermessen ;-) 

Heidi Kröger ist aber nicht nur flexibel – sie ist auch standfest, denn sie hat die Geschäftsstelle durch stürmische Zeiten begleitet: Einmal war eine Kollegin sehr lange Zeit erkrankt, später fiel der damalige Geschäftsführer Hubert Lenich längere Zeit wegen Krankheit aus. Dann gab es eine Vakanz zwischen Hubert Lenich und seiner Nachfolgerin Ise Kamp. – Heidi Kröger hielt die Stellung. Sie war ansprechbar. Sie plante und organisierte und „hielt den Laden zusammen“! Sie war quasi die Leitung der Geschäftsstelle (aber wohl leider nicht mit den Bezügen!). 

Das vielleicht größte Highlight ihres beruflichen Wirkens war sicher das Diözesanforum von 1994 bis 2001 – einige können sich vielleicht noch daran erinnern ;-) Auch hier kamen all ihre positiven Eigenschaften zum Tragen: die erwähnte Flexibilität bei gleichzeitiger Standfestigkeit, Organisationstalent und Sensibilität für das Notwendige. 

Doch neben all ihren Fähigkeiten und Kenntnissen kennzeichnet Heidi Kröger noch viel mehr: Was wir sicher alle schon erlebt haben, ist ihre herzliche Freundlichkeit und Zugewandtheit! Man spürt bei Heidi Kröger, dass sie Menschen mag, dass sie gut ist zu Menschen, dass sie anderen Gutes will! Sie hat ein gutes Wort für andere und sie ist mit einem Lachen unterwegs. 

In all den Jahren durften wir erleben: Heidi Kröger ist das Herz der Geschäftsstelle! Und dafür und für alles was sie getan, aber auch nicht selten erdulden musste in ihrem Dienst – dafür möchten wir ihr heute danken und ihr für den Ruhestand Gesundheit und das Allerbeste wünschen! 

Liebe Heidi, herzlichen Dank für alles! 

Ise Kamp 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Delegierte!

Wiegt der Verlust von Heidi Kröger nicht eigentlich schon schwer genug, so müssen wir nun zudem realisieren, dass auch unsere langjährige Geschäftsführerin Ise Kamp heute ihre letzte Vollversammlung erlebt. Aber es ist wie es ist! So heißt es für uns doppelt Abschiednehmen.

Maria Luise (so heißt sie wirklich mit vollem Vornamen) genannt Ise Kamp, war seit September 2008 unsere Geschäftsführerin und auch die des Diözesanrates. Sie ist in diesen Funktionen Nachfolgerin von Hubert Lenich. Ise Kamp war zuvor seit 1997 hauptberuflich als Diözesansekretärin des Familienverbandes „Junge Gemeinschaft“ tätig. Bereits in der ehrenamtlichen Mitarbeit hatte sie die beiden Gremien des Bistums kennen gelernt: Seit 2000 gehörte sie dem Vorstand des Diözesankomitees der Katholiken an und hat als stellvertretende Vorsitzende bereits Akzente gesetzt. Seit 2002 war Ise Kamp auch Mitglied im Diözesanrat, dem obersten synodalen Mitwirkungsgremium im Bistum. 

Ise Kamp hat zu ihrer Motivation damals gesagt: „Ich möchte das ehrenamtliche Engagement in der Kirche fördern und aktiv begleiten. Verbandsarbeit und das Leben der Pfarrgemeinden werden von Ehrenamtlichen mitgestaltet. Sie benötigen für ihre Arbeit Hilfestellung, die ich geben möchte.“ Dies ist ihr gelungen!

Das Diözesankomitee hat in den elf Jahren ihres Wirkens so manchen Sturm erlebt; mit Ise Kamp an Bord konnte man diese Stürme bestehen. Es gab aber auch viele Highlights – von Domjubiläum und Katholikentagen abgesehen – auch so manches gute Engagement (z. B. Schwerpunkt Gutes Leben für alle), das ohne Ise mit ihrem Team so für uns nicht möglich gewesen wäre. Ise Kamp hat sich für die Themen, die wir als Diözesankomitee gesetzt haben, mit aller Kraft eingesetzt; sicher kann man aber sagen, dass die Themen Familie und Afrika ihr biografie-bedingt sicher besonders am Herzen lagen. 

Bei der Organisation der Pfarrgemeinderatswahlen auf Bistumsebene war Ise Kamp maßgeblich beteiligt. Nicht zuletzt dadurch hatte sie einen stets sehr guten Draht zur so genannten Basis. Sie wusste, war „vor Ort“ los war und wie „die Leute tickten“. Das hat uns immer gut getan. Da sie selbst „vom Dorf“ kommt und im schönen Mesum bei Rheine bis heute lebt, hat sie selbst Bodenhaftung bewahrt. 

Ise Kamp hat so auch unserer Arbeit Richtung und Fundament gegeben. Sie hat dafür gesorgt, dass die Dinge den richtigen Lauf nehmen, sie hat Fäden zusammengeknüpft, Verbindungen hergestellt, Kommunikation ermöglicht und selbst im besten Sinn kommuniziert! Ise Kamp hat dem Vorstand, deren Mitglied sie war (und natürlich noch bis Ende des Jahres ist), den Rücken freigehalten, sich aber immer auch engagiert und mit viel Leidenschaft selbst eingebracht. Vieles wäre uns ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern gar nicht möglich gewesen, wenn Ise Kamp (gemeinsam mit ihrer Geschäftsstelle) nicht uns den Rücken freigehalten hätte. 

Und wenn wir als Komitee den Slogan haben „Wir gestalten!“ so war dies auch für Ise Kamp stets eine Selbstverständlichkeit – sie hat nicht die Geschäftsstelle verwaltet, sie hat sich inhaltlich eingebacht und Dinge vorangebracht, weil sie selbst in sich einen starken Antrieb spürte und für Themen brannte. 

Mit Ise Kamp kann man streiten, sie hat eine Meinung und sie vertritt sie auch. Sie ist eine leidenschaftliche Verfechterin für die gute Sache und sie hat auch in ihren anderen Funktionen mit viel Verve für die Sache der Laien gekämpft. Ise Kamp war mutig, sie ließ sich nicht einschüchtern, wenn andere – egal auf welcher Ebene – anderer Meinung waren oder auch ihr oder uns das Leben schwer machten. Sie musste hier auch viel aushalten. – Ich muss leider feststellen, dass man es als Laie und dann noch als Frau nicht immer leicht hat im kirchlichen Apparat. Das hat Ise leider oftmals erfahren. – Sie ließ sich dennoch nicht entmutigen!

Doch Ise Kamp ist nicht nur eine Frau mit einem enormen Standing. Sie ist auch – genau wie ihre Mitarbeiterin Heidi Kröger – mit einem großen Herzen unterwegs. Ihr Gegenüber interessierte sie nie nur als „Funktionsträger/in“, sie interessierte sich immer auch für den Menschen. Die Frage „Wie geht’s der Familie?“ war bei ihr nicht nur daher gesagt. So verbanden sich ihre Herzlichkeit mit der von Heidi Kröger, so dass man sich stets wohl und willkommen in der Geschäftsstelle fühlte. Es wurde gern und viel gelacht in der Geschäftsstelle. – Das muss man vielleicht auch, um in dem Laden Kirche bzw. Generalvikariat überleben zu können. (Aber dies ist vielleicht an anderen Arbeitsstellen ähnlich.)

Danken möchte ich persönlich für Ihre Ehrlichkeit, Offenheit und Stütze, die Ise mir persönlich auch in schwierigen Zeiten war! Liebe Ise, ich konnte mich immer absolut auf Dich verlassen. In diesem Sinn kann man von Ise etwas m. E. sehr schönes sagen: Ise Kamp ist eine absolut integre Persönlichkeit! 

Liebe Ise, wenn Menschen auseinandergehen, so sagen sie: „Auf Wiedersehen!“ – So wünsche ich mir und uns, dass Du auch nach Deinem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand uns erhalten bleibst – mit Deinem Rat, aber auch gern, wenn es mal wieder kribbelt, bei neuen Taten. Denn Du stehst mit Deinem insgesamt mehr als 20-jährigen Engagement für die Laien im Bistum für unsere Idee: „Wir gestalten!“

Liebe Ise, herzlichen Dank für alles und „Auf Wiedersehen!“. 

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