Beten für den Frieden

Eine Delegation aus dem Bistum Münster besucht den Norden Ghanas.

Anders als geplant verlief bislang die Ghana-Reise der Bistumsdelegation. Ise Kamp, frühere Geschäftsführerin des Diözesanrates und des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, Elsbeth Büll aus Münster und Pfarrer Thomas Hüwe aus der Mesumer Pfarrei St. Johannes der Täufer sind nach Westafrika gereist, um dort an den Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen des Bistums Yendi und des 20-jährigen Weihejubiläums von Bischof Vincent Boi-Nai teilzunehmen. Doch Unruhen und Turbulenzen haben das Programm durcheinandergebracht.

Wegen widriger Wetterverhältnisse startete der Flieger in Amsterdam erst 24 Stunden später als vorgesehen. „Dadurch haben wir den ersten Teil des Jubiläums verpasst“, berichtet Ise Kamp: „Wir sind während des Pontifikalamtes angekommen.“ Das, so schreibt sie weiter, fand in Zelten in der Mittagshitze statt. Hauptzelebrant sei der Nuntius gewesen. In seiner Predigt habe er die Bedeutung von Frieden, Versöhnung und Feindesliebe besonders betont. Dieser Aufgabe widme sich Bischof Vincent besonders.

Am gleichen Abend habe es in einer Pfarrei Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegeben. Der örtliche Pfarrer habe deshalb das abendliche Beisammensein in Yendi verlassen müssen. Noch in der Nacht sei Bischof Vincent darüber informiert worden, dass es größere Ausschreitungen gegeben habe, Häuser abgebrannt und Menschen zu Tode gekommen seien.

Beim Gottesdienst am Sonntag sei der Bischof noch sichtlich von den Ereignissen der Nacht gezeichnet gewesen. „Es macht ihn sehr betroffen, dass Versöhnung und Frieden immer noch nicht möglich sind“, berichtet Ise Kamp. Der Bischof habe aufgerufen, weiter dafür zu arbeiten und zu beten.

Die Bevölkerung in Yendi ist mehrheitlich muslimischen Glaubens: „Christen und Muslime leben im Alltag friedlich zusammen“, weiß Delegationsleiterin Ise Kamp. Allerdings, räumt sie ein, gibt es bis in die heutige Zeit immer wieder ethnische Konflikte zwischen einzelnen Volksgruppen.


Text: Gudrun Niewöhner, Bischöfliche Pressestelle